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Warnung vor gefährlichen Partikeln in der Luft

Laut Greenpeace sind in der Schweiz knapp eine Million Menschen von einer besonderen Art der Luftverschmutzung betroffen. Es besteht ein hohes Gesundheitsrisiko.

Zürich. Ein aktueller Bericht von Greenpeace International zeigt, dass weltweit über 50 Millionen Menschen durch Emissionen aus der Plastikproduktion gesundheitsschädlicher Luftverschmutzung ausgesetzt sind – darunter 973 000 Menschen in der Schweiz. Die Untersuchung beleuchtet die Risiken durch petrochemische Fabriken, die Grundstoffe für Plastik produzieren und dabei Schadstoffe wie Feinstaub, Stickoxide oder flüchtige organische Verbindungen freisetzen. In dokumentierten Fallstudien leiden Anwohner:innen solcher Fabriken überdurchschnittlich oft an Krebs und Atemwegserkrankungen und es treten überdurchschnittlich viele vorzeitige Todesfälle auf.

In der Schweiz beträgt der Anteil der Bevölkerung, die im Umkreis von zehn Kilometern um petrochemische Anlagen lebt, laut dem Bericht 10,9 Prozent, sie liegt damit an zweiter Stelle der elf untersuchten Länder. Insgesamt wurden neun Risikogebiete im Land identifiziert – sechs in der Deutschschweiz und drei in der Westschweiz. Rechnet man angrenzende Regionen in Deutschland und Frankreich hinzu, steigt die Zahl der Betroffenen auf über eine Million. Die Vereinten Nationen bezeichnen einige dieser belasteten Regionen bereits als «Opfergebiete».

Angesichts dieser Bedrohung fordert Greenpeace Schweiz eine Reduktion der weltweiten Plastikproduktion um 75 Prozent bis 2040. Die Organisation warnt vor den Plänen der Industrie, die Produktion bis 2050 weiter zu steigern – mit drastischen Folgen für Gesundheit, Klima und Umwelt. Vom 5. bis 14. August 2025 finden in Genf Verhandlungen über ein internationales Plastikabkommen statt. Greenpeace-Expertin Joëlle Hérin betont, die Schweiz müsse sich dort entschieden für ein Abkommen einsetzen, das die Ursachen der Plastikverschmutzung an der Wurzel bekämpft. (kagr)

Quelle: Greenpeace Schweiz

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