Engagement für den gynäkologischen Nachwuchs

Das Junge Forum gynécologie suisse (JFOR) setzt sich dafür ein, die Facharztweiterbildung und berufliche Entwicklung junger Gynäkolog:innen nachhaltig zu fördern und zu verbessern. Als unabhängiger Verein arbeitet das JFOR eng mit der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) zusammen, ohne organisatorisch Teil davon zu sein. Ein zentrales Anliegen ist die Vertretung der Interessen von Weiterbildungsassistent:innen und jungen Fachärzt:innen innerhalb der Fachgesellschaft – insbesondere mit Blick auf die langfristige Zukunft unseres Fachgebiets.

Vernetzung über Grenzen hinweg

International engagiert sich das JFOR im DACH-Verbund (Deutschland, Österreich, Schweiz) sowie im European Network of Trainees in Obstetrics and Gynaecology (ENTOG). Zwei Ärzt:innen in Weiterbildung haben jährlich die Chance, am ENTOG-Exchange teilzunehmen – einem europaweiten Austauschprogramm, das jedes Jahr in einem anderen Land stattfindet.

Nachwuchsförderung

Die Nachwuchsförderung ist derzeit eines der meistdiskutierten Themen im Gesundheitswesen – auch in der Gynäkologie. Mit der Veranstaltung «Quo vadis» im Mai 2024 unter der Leitung von Prof. Dr. med. Müller (SGGG-Präsident) wurde eine wichtige Debatte angestossen, die seither in verschiedenen Formaten wie Podiumsdiskussionen und in einem Podcast weitergeführt wurde – mit aktiver Beteiligung des JFOR (Abb. 1). Auch im niedergelassenen Bereich werden Nachwuchsfragen immer dringlicher. Um den Einstieg in die Praxis zu erleichtern, bietet das JFOR auf seiner Website eine Stellenplattform für den ambulanten Bereich an. Diese richtet sich speziell an Assistenzärzt:innen und junge Fachärzt:innen und soll den Übergang in die Praxis erleichtern. Um unsere Begeisterung für die Gynäkologie und Geburtshilfe bereits im Studium weiterzugeben und Medizinstudierende frühzeitig für unser Fach zu gewinnen, sind wir jedes Jahr auf der Jobmesse «Medifuture» in Bern vertreten – ebenso regelmässig bei der Swiss Medical Students’ Convention (SMSC).

FARBEN-Studie und Zusammenarbeit der DACH-Staaten

Ein besonderes Highlight unserer Arbeit ist das gemeinsame Studienprojekt FARBEN («FAvorisierte aRBeitszeitmodelle in der GyNäkologie»), das wir 2023 mit der DGGG, OEGGG und der Universität zu Lübeck initiiert haben. Die Studie beleuchtet Präferenzen junger Gynäkolog:innen in Bezug auf Arbeitszeitmodelle und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Februar wurden die Ergebnisse publiziert, nachdem die ersten Ergebnisse bereits im Oktober 2024 am DGGG-Kongress in Berlin vorgestellt wurden. Hier waren wir als DACH-Verband auch mit einem gemeinsamen Messestand vertreten.

Ebenfalls mit dem DACH-Verband organisieren wir jährlich Treffen, um uns über die Ausbildung in den jeweiligen Ländern, deren Hürden und Probleme sowie über neue Projekte auszutauschen. Nach unserem Besuch in München 2024 und in Wien 2023 freuen wir uns nun darauf, unsere Kolleg:innen 2025 in Zürich begrüssen zu dürfen.

ENTOG-Exchange 2024 in der Schweiz

Wie bereits in Ausgabe 4/24 von Leading Opinions Gynäkologie & Geburtshilfe berichtet, war eine der grossen Aufgaben des vergangenen Jahres die Organisation des ENTOG-Exchanges in der Schweiz. Nach drei Tagen Hospitation in verschiedenen Schweizer Spitälern folgte in Zürich ein Kongresstag zum Thema «Innovation in Gynäkologie und Geburtshilfe». Auf der Agenda standen zukunftsweisende Vorträge wie «Supermicrosurgery of lymphatic vessels after axillary dissection» von Prof. Dr. med. Lindenblatt und «The artificial placenta – a future technology to overcome extreme prematurity» von Dr. med. Julia Zepf. Weitere Themen wie DaVinci-Chirurgie in der Gynäkologie und Urogynäkologie ergänzten das Programm.

Neben renommierten Referent:innen gab es verschiedene Simulationstrainings, darunter Laparoskopie-, DaVinci-, IUD-Einlage- und Hysteroskopie-Stationen sowie eine VR-Simulationsstation. Der ENTOG-Exchange 2025 wird parallel zum EBCOG-Kongress im Juni in Frankfurt am Main stattfinden – wir sind auch dort wieder vertreten.

Nationale Events & Kongresse

Wir beteiligen uns regelmässig an nationalen Kongressen, Workshops und Diskussionsrunden. Ein besonderes Format ist unsere Reihe «Junior meets Senior», die am SGGG-Kongress jungen Kolleg:innen den direkten Austausch mit leitenden Ärzt:innen oder Chefärzt:innen ermöglicht, um Fragen zu Karrieremöglichkeiten, Auslandsaufenthalten und beruflichem Werdegang zu stellen.

Nachdem der Fokus im letzten Jahr auf der Nachwuchsförderung lag, thematisieren wir am SGGG-Kongress im Juni in Basel die mentale Gesundheit im Berufsalltag. Daher bieten wir einen Workshop zum Thema «Mentale Gesundheit und Resilienz im Alltag» an, bei dem wir Stuhlyoga an unserem Messestand durchführen und verschiedene Coping-Mechanismen sowie nützliche Alltagstipps teilen.

Laparoskopie-Simulator des JFOR: effizientes Training zu Hause

In der letzten Ausgabe haben wir unser neuestes Herzensprojekt vorgestellt – den Laparoskopie-Simulator des Jungen Forums, der ein effizientes Training zu Hause ermöglicht (Abb. 2). Dieses Projekt wurde Anfang 2025 ins Leben gerufen. Unser Angebot richtet sich insbesondere an Mütter und Väter in Elternzeit, um den beruflichen Wiedereinstieg zu erleichtern. Es steht jedoch allen Mitgliedern des JFOR zur Verfügung, um ihre laparoskopischen Fähigkeiten bequem zu Hause zu verbessern. Über ein Anfrageformular auf unserer Website können Ausleihzeiträume von jeweils vier Wochen gebucht werden. Die grosse Nachfrage hat dazu geführt, dass die meisten Zeiträume bereits kurz nach der Einführung ausgebucht waren. Wir freuen uns sehr über das grosse Interesse an diesem neuen Angebot und planen bei persistierend hoher Nachfrage den Ausbau des Projekts.

Wir sind für euch da – während der Facharztausbildung und darüber hinaus

Als Junges Forum verstehen wir uns als erste Anlaufstelle für Assistenzärzt:innen in der Facharztausbildung Gynäkologie und Geburtshilfe. Wir bieten Unterstützung, Beratung und Antworten auf alle Fragen rund um Weiterbildung, Karriereplanung und Berufsalltag.

Ob es um Blockkurse, Prüfungen oder individuelle Anliegen geht – wir stehen euch mit Rat und Tat zur Seite. Auch Fachärzt:innen in der Schwerpunktweiterbildung finden bei uns ein offenes Ohr für ihre Themen und Anliegen.

Wir sind unkompliziert erreichbar, offen für eure Fragen und freuen uns, euch auf eurem Weg zu begleiten. Zögert nicht, euch bei uns zu melden – wir sind für euch da!

Struktur

Mitglied werden kann jede Ärztin und jeder Arzt in der Facharztweiterbildung für Gynäkologie und Geburtshilfe. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt CHF 50.–. Für Studierende ist die Mitgliedschaft kostenlos. Mitglieder profitieren von regelmässigen Newslettern, vergünstigten Blockkursen sowie – bei gleichzeitiger Mitgliedschaft in der SGGG – von einer kostenlosen Teilnahme am jährlichen SGGG-Kongress.

Ein zentrales Element der Mitbestimmung ist die jährlich stattfindende Generalversammlung. Dort haben alle Mitglieder ein Stimmrecht und wählen den Vorstand.

Der Vorstand setzt sich derzeit aus mindestens drei festen Positionen zusammen: Präsidentin, Vizepräsidentin und Kassierin. Darüber hinaus können weitere Mitglieder in den Vorstand aufgenommen werden. Eine Obergrenze für die Anzahl der Vorstandsmitglieder besteht nicht, was Raum für vielfältiges Engagement und projektbezogene Verantwortlichkeiten schafft.

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, sich aktiv einzubringen – sei es in Projekten, bei Veranstaltungen oder direkt im Vorstand.

Der Vorstand des Jungen Forums 2024/2025

Wer im Vorstand mitmacht, bringt sich dort ein, wo es am meisten Spass macht – je nach Interesse, Motivation und persönlichem Schwerpunkt. Der Vorstand setzt sich 2024/2025 aus fünf engagierten Mitgliedern zusammen (Abb. 3):

Evelin Beizermann: Präsidentin

Oberärztin am GZO Spital Wetzikon. Sie ist die zentrale Ansprechperson für die Kommunikation mit der SGGG und repräsentiert das Junge Forum nach aussen und auf internationaler Ebene im ENTOG. Nachwuchsförderung sowie Optimierung der Weiterbildung liegen ihr besonders am Herzen.

Nele Hempel: Vorstandsmitglied

Assistenzärztin im 5. Weiterbildungsjahr am Universitätsspital Zürich. Sie ist insbesondere für die Koordination des Newsletters und die Pflege der JFOR-Website verantwortlich. Zudem leitet sie das Laparoskopie-Projekt.

Rama Kiblawi: Vorstandsmitglied

Assistenzärztin im 5. Weiterbildungsjahr am Universitätsspital Basel. Sie betreut die überregionale Vernetzung des Jungen Forums – insbesondere mit anderen jungen Fachgesellschaften sowie innerhalb des DACH-Verbunds.

Aline Meraner: Vorstandsmitglied

Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr am Universitätsspital Zürich. Sie ist primär für die externe Kommunikation per E-Mail zuständig und steht bei Fragen und Themen rund um die Facharztausbildung unterstützend zur Seite.

Vanessa Müller: Kassierin

Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr am Universitätsspital Zürich. Sie trägt die Verantwortung für die Budgetplanung und finanziellen Belange des Jungen Forums. Zudem setzt sie sich für die Nachwuchsförderung ein.

Die genannten Zuständigkeiten sind exemplarisch. Die zahlreichen Aufgaben innerhalb des Jungen Forums werden gemeinschaftlich getragen – jedes Vorstandsmitglied bringt sich dort ein, wo es die eigenen Interessen und Kompetenzen am besten einsetzen kann.