Metastasiertes Urothelkarzinom

Trop-2-gerichtete Therapie ist effektiv bei intensiv vorbehandelten Patienten

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) sind hocheffektive Substanzen mit einem vorteilhaften Verhältnis von Wirksamkeit und Sicherheit. Beim metastasierten Urothelkarzinom (mUC) befindet sich ein Trop-2-gerichtetes ADC in der klinischen Prüfung.

Trop-2 ist ein Zelloberflächenantigen, das auf Urothelzellen überexprimiert wird. Das Trop-2-gerichtete ADC Sacituzumab Govitecan (SG) wurde in der Phase-II-Studie TROPHY-U-01 in der Kohorte 1 bei Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom, die nach Platin-basierter und Checkpoint-Inhibitor-basierter Therapie progredient waren, untersucht. 113 Patienten erhielten SG (10 mg/kg, d1+8, q3w) bis zum Verlust des Therapieerfolgs oder dem Auftreten von inakzeptablen Nebenwirkungen. Primärer Endpunkt war die Ansprechrate. Beim ESMO 2020 wurde die finalen Ergebnisse der TROPHY-U-01-Studie (Kohorte 1) präsentiert. Die in die Studie eingeschlossenen Patienten waren im Median 66 Jahre alt, wiesen in 40% der Fälle Lungen- und in 28% Lebermetastasen auf und hatten im Median bereits 3 vorangegangene Therapielinien erhalten. Zur Zeit der finalen Auswertung hatten 86% der Studienteilnehmer die Therapie abgebrochen, hauptsächlich aufgrund einer progredienten Erkrankung (66%). Die Ansprechrate betrug 31%, eine komplette Remission zeigten 5% der Patienten. Die mediane Zeit bis zum Ansprechen betrug 1,6 Monate und die mediane Dauer des Ansprechens 5,9 Monate. Bei 76% der Patienten wurde eine Tumorreduktion gesehen. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) lag bei 5,4 Monaten (95% CI: 3,5–6,9) und das mediane Gesamtüberleben (OS) bei 10,5 Monaten (95% CI: 8,2–12,3). Die häufigsten Nebenwirkungen waren Neutropenie (alle Grade: 46%; Grad 3/4: 34%), febrile Neutropenie (10%; 10%), Diarrhoe (65%; 10%), Übelkeit (58%; 4%), Fatigue (50%; 4%) und Alopezie (47%; 0%). 6% der Patienten brachen die Therapie aufgrund von Therapie-assoziierten Nebenwirkungen ab, ein Patient verstarb an einer Sepsis bei febriler Neutropenie.

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