4. November 2021
Acht Prozent der Österreicher leiden darunter
Krankhafte Schlaflosigkeit
Chronische Schlaflosigkeit ist weit verbreitet und führt zu einer insgesamt schlechten körperlichen und geistigen Gesundheit und auch zu hohen gesellschaftlichen Kosten. Generelle Daten zur Schlaflosigkeit aus Österreich einschließlich des Hilfesuchverhaltens der Betroffenen fehlten bis jetzt. Eine aktuelle Studie unter Leitung des Schlafforschers Ass.-Prof. Dr. Stefan Seidel von der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien und der Epidemiologin Univ.-Prof. Dr. Eva Schernhammer zeigt nun, dass 7,8% der Österreicher zwischen 18 und 67 Jahren an krankhafter Schlaflosigkeit leiden. Das ist ein ähnlicher Prozentsatz, wie er auch in anderen europäischen Ländern gezeigt werden konnte.
Im Rahmen der Studie wurden die Schlafprobleme von 1004 Personen (davon 50,4% weiblich) online abgefragt und nach den internationalen Klassifikationen von Schlafstörungen (ICSD-3) bewertet. Das Resultat: Rund acht Prozent der Österreicher leiden unter chronischer Insomnie. „Wenn man die Kriterien etwas weicher als ICSD-3 auslegt und die Daten dann auswertet, kommen nochmals 8,9 Prozent mit chronischen Insomnie-Symptomen dazu“, betont Seidel. Und: „Nur jeder Zweite mit krankhaften Schlafproblemen hat sich professionelle Hilfe geholt, woraus sich ein dringender Bedarf nach besserem Screening und Aufklärung in der Bevölkerung ablesen lässt.“
Quelle:
Presseaussendung der MedUni Wien vom 6. September 2021