48. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie

Austrian Respiratory Coalition (ARC)zur Förderung der Lungengesundheit

Unter der Leitung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) wird in Zukunft ein Österreich-Chapter der International Respiratory Coalition (IRC) unter der Bezeichnung Austrian Respiratory Coalition (ARC) Initiativen und Kampagnen zur Förderung der Lungengesundheit in Österreich initiieren und unterstützen. Die ARC wurde Ende September im Rahmen der 48. ÖGP-Jahrestagung vorgestellt.

Lungenerkrankungen stellen ein globales Gesundheitsproblem dar, das Gesundheitssysteme, Volkswirtschaften und vor allem die Betroffenen belastet. Die Zahlen sind durchaus alarmierend – jeder zehnte Mensch in Europa leidet an einer Lungenerkrankung. Auch in Österreich zählen Lungenkrebs, Lungenentzündung und COPD zu den fünf häufigsten Todesursachen.

Das Leid, das Lungenerkrankungen verursachen können, ist groß. Entstehen sie doch oft schleichend über Jahre hinweg und manifestieren sich dann häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium. „Erkrankungen der Lunge und Atemwege bedeuten für die Betroffenen und ihre Angehörigen oft langjährige und zunehmende Belastungen, inklusive quälender Symptome wie Atemnot und Husten, eingeschränkter Leistungsfähigkeit und in der Folge langfristig verminderter bis stark reduzierter Lebensqualität“, so Priv.-Doz.Dr. David Lang, Linz, Leiter der ÖGP-Expert:innengruppe Interstitielle Lungenerkrankungen und Orphan Diseases.

„Viele Lungenerkrankungen sind nicht heilbar und verlaufen chronisch fortschreitend, Medikamente können oft nur Symptome lindern. Umso wichtiger sind daher eine frühe Diagnose und Therapie, die nicht nur Leben retten können, sondern auch die Lebensqualität länger auf möglichst hohem Niveau erhalten“, erläutert ÖGP-Sekretär Priv.-Doz. DDr. Philipp Douschan, Graz. Doch dazu bedarf es strukturierter und umfassender Screening- und Vorsorgeprogramme, wie sie die ÖGP schon lange fördert und fordert.

Europaweite Förderung der Lungengesundheit

Unterstützung kommt nun auch von internationaler Seite. Um den europaweiten Problemen der schlechten Lungengesundheit beizukommen, wurde im Jahr 2021 die International Respiratory Coalition (IRC) gegründet – eine Vereinigung aus Lungenexpert:innen, Patient:innenorganisationen und der Pharmaindustrie.

Erklärtes Ziel der IRC ist, die Lungengesundheit in Europa – und nach Möglichkeit weltweit – zu fördern. Die IRC ruft Regierungen, Gesundheitsbehörden und medizinische Fachgesellschaften dazu auf, rasch nationale Strategien zur Verbesserung der Lungengesundheit zu entwickeln sowie durch- und umzusetzen.

Die zentralen Ziele sind:

  • Prävention von Atemwegs- und Lungenerkrankungen durch Etablierung von Präventionsprogrammen,

  • Abbau von sozialen Ungleichheiten und Stärkung von Patient:innenrechten,

  • Verbesserung des Zugangs zu frühzeitiger Diagnostik und bester Therapie,

  • Priorisierung der Forschung zu Maßnahmen zur Förderung der Lungengesundheit.

„Bis zum Jahr 2030 will die IRC die durch Lungenerkrankungen verursachte Sterblichkeit um ein Drittel reduzieren. Politische Veränderungen müssen aber auf nationaler und lokaler Ebene stattfinden, daher setzt sich die IRC dafür ein, nationale Koalitionen zu schaffen, die diese Ziele verfolgen, und unterstützt sie mittels Know-how, Vernetzung und Austausch sowie in einem gewissen Maß auch mit finanziellen Mitteln“, erklärt Lang die Situation.

Austrian Respiratory Coalition (ARC)

Im Jänner 2024 wurde im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen der ÖGP und der IRC die Schaffung einer nationalen Austrian Respiratory Coalition (ARC) unter Leitung der ÖGP beschlossen. Im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie erfolgte Ende September 2024 der Launch der ARC. Dabei wurden bei einer festlichen Sitzung mit hochkarätig besetztem Podium – Dr. Katharina Reich, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, Gesundheitsministerium, IRC-Präsident Prof. Guy Joos, Lungenunion-Präsidentin Gundula Koblmiller, MSc, Univ.-Prof. Dr. Siegfried Meryn, Future Health Lab, und als Vertreter der Pharmaindustrie Mag. Tobias Ledermüller, Astra Zeneca – die Ziele und Start-Initiativen der ARC vorgestellt.

ÖGP-Generalsekretärin Univ.- Prof. Dr. Judith Löffler-Ragg, Natters, betonte dabei: „Ganz wichtig ist dabei, dass hier erstmalig auch Vertreter:innen österreichischer Selbsthilfeorganisationen aktiv in alle neuen Projektentwicklungen eingebunden werden und ihre Anliegen und Expertise einbringen können.“

Zum aktuellen Kernteam zählen Löffler-Ragg, der ARC-Delegierte Douschan, Lang,DDr. Vasile Foris, Leiter der ÖGP-Expert:innen-Gruppe Pulmonale Zirkulation, sowie Patientenvertreter:innen aus den Bereichen Lungenhochdruck und Lungenfibrose sowie der Österreichischen Lungenunion.

Bewusstsein schaffen und Verbesserungen anstoßen

Ziel der Gruppe ist es einerseits, durch Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung, speziell auch mit Patient:innenorganisationen, Bewusstsein für verschiedene Lungenerkrankungen zu schaffen und auf medizinischer und politischer Ebene Entwicklungen zur Verbesserung ihrer Versorgung anzustoßen. Im Rahmen dieser Kooperation wurden zwei erste Projekte vorgestellt.

Tyrolung Lungencheck

„Für das Pilot-Projekt Tyrolung Lungencheck, für das ich als Koordinatorin sprechen darf, ist die Vision, Risikopersonen niederschwellig zu einem kostenlosen Lungencheck mit breiten Gesundheitsinformationen einzuladen. Mit diesem Projekt wird eine Machbarkeitsstudie für ein österreichweites Lungengesundheitsvorsorgeprogramm mit Lungenkrebsfrüherkennung erstellt. Derzeit fehlen noch Lösungen für die sinnvolle digitale Anbindung vom Hausarzt zur CT-Untersuchung. Dieser Schritt ist entscheidend, da die Machbarkeitsstudie national skalierbar sein sollte, der Ablauf für alle Beteiligten einfach und treffsicher und die erhobenen Daten in ein Register eingebracht werden sollten. Des Weiteren gibt es noch Finanzierungsthemen“, so Löffler-Ragg.

Testung auf genetische Lungenerkrankungen

Das zweite Projekt soll eine standardisierte Testung auf genetische Lungenerkrankungen auf den Weg bringen – ein besonderes Anliegen von Lang als Leiter der ÖGP-Expert:innengruppe Interstitielle Lungenerkrankungen und Orphan Diseases: „Im Bereich der Lungenheilkunde gibt es viele seltene Krankheiten, Orphan Diseases, wie beispielsweise verschiedene Arten von Lungenfibrose oder Lungenhochdruck. Diese werden oft durch Vererbung auch familiär weitergegeben. Da die Diagnose dieser Erkrankungen komplex ist, brauchen Betroffene spezialisierte Zentren mit langjähriger Expertise in diesen Bereichen, die eine strukturierte Abklärung und Therapie anbieten können. Leider gibt es dazu in Österreich aktuell kaum überregionale Strukturen, sodass Patient:innen oft unnötig lange auf eine Diagnose und die erforderliche Therapie warten müssen. Der ARC ist es ein Anliegen, dies zu ändern und österreichweit eine vereinheitlichte genetische Testung von Betroffenen und ihren Angehörigen zu etablieren sowie auch eine stärker vernetzte und standardisierte Betreuung für Patient:innen mit seltenen Lungenerkrankungen zu schaffen.“ Douschan ergänzte: „Neben diesen ersten Pilotprojekten sollen im Rahmen der ARC auch in Zukunft weitere für die Lungengesundheit relevante Schwerpunktthemen identifiziert und Projekte zur Steigerung der Awareness und Verbesserung der pneumologischen Versorgung der österreichischen Bevölkerung initiiert werden.“(red)

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Quelle:

Presseaussendung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie vom 30.September 2024

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