OncoViews: Early NSCLC

Gewebsgewinnung: die Treffsicherheit erhöhen

In der interventionellen Pulmologie kann der bronchoskopische Zugang zu verdächtigen Läsionen der Lunge eine Herausforderung sein, da die meisten Herde in schwierig zu erreichenden Arealen liegen. Neue Technologien liefern wertvolle Unterstützung in Bezug auf Steuerung und Real-Time-Bildgebung.

Mehr als 40% der malignomverdächtigen Lungenherde befinden sich im äusseren Drittel der Lunge, und der Grossteil konzentriert sich in den Oberlappen.1 Aufgrund der erschwerten Zugänglichkeit in diesen Bereichen sind konventionellen Verfahren wie dem radiären endobronchialen Ultraschall Grenzen gesetzt.

Inzwischen stehen uns neue Möglichkeiten zur Verfügung, zu denen virtuelle CT-Rekonstruktion und elektromagnetische Navigation zählen. Nach wie vor kommt die C-Arm-basierte Computertomografie zum Einsatz, diese kann jedoch auch für die virtuelle Rekonstruktion verwendet werden. Technologien, die in der Schweiz erst noch implementiert werden müssen, sind beispielsweise die robotergesteuerte Bronchoskopie und die Untersuchung mit dünnen und ultradünnen Sichtgeräten.

«Tool-in-Lesion»-Bestätigung

Neben der Navigation trägt die Real-Time-Darstellung während der Untersuchung massgeblich dazu bei, die Zielgenauigkeit der Gewebsentnahme sicherzustellen («Tool-in-Lesion»-Bestätigung). Eine Studie erbrachte einen hohen Gewebsertrag bei Steuerung der elektromagnetisch navigierten Bronchoskopie mittels Cone-Beam-CT.2 Die dreidimensionale Darstellung verringert die Abweichung, die beispielsweise bei C-Arm-basierter CT in den unteren Lungenlappen aufgrund der Zwerchfellbewegungen auftreten kann. Dadurch sinkt speziell bei kleinen Läsionen das Risiko für einen Sampling-Error.

2023 publizierte Daten einer randomisierten Studie bestätigen diese Beobachtung.3 Bei 49 Patient:innen mit Läsionen von maximal 30mm Durchmesser wurde eine elektromagnetisch navigierte Bronchoskopie vorgenommen, die im Prüfarm mittels Cone-Beam-CT unterstützt war. Tatsächlich steigerten sich durch die «Tool-in-Lesion»-Bestätigung die diagnostische Ausbeute und Genauigkeit signifikant (Tab.1).

An unserem Zentrum werden bei der Bronchoskopie verschiedene Navigationsverfahren angewandt. Mithilfe der elektromagnetischen Navigation verfolgen wir den Ansatz, die bronchoskopische Markierung der suspekten Läsion und die anschliessende Keilresektion mit histologischer Diagnosebestätigung in derselben Allgemeinanästhesie zu ermöglichen («one stop shop»).

Überlegenheit der Kryobiopsie

Das Gewinnen von ausreichend Gewebe stellt eine weitere Herausforderung dar. Hier bietet die Kryobiopsie bekanntermassen Vorteile gegenüber der Zangenbiopsie, da sie die Entnahme grösserer Proben erlaubt; Crush-Artefakte und Blutungen werden dabei eher vermieden.

An unserem Zentrum erhielten Patient:innen im Rahmen einer noch nicht publizierten Studie nach einer Zangenbiopsie randomisiert Kryobiopsien mit zwei unterschiedlich grossen Kryosonden. Gegenüber der Zangenbiopsie war die diagnostische Ausbeute unabhängig von der Grösse der Kryosonde höher. Diese Information ist relevant angesichts der höheren Flexibilität der kleineren Sonde. Mit dieser können Läsionen speziell in den Oberlappen besser erreicht werden. Zudem konnten wir zeigen, dass sich kryobioptisch gewonnene Proben besser für die molekulare Analyse eignen als zangenbioptisch gewonnenes Gewebe. ◼

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