Kurzfristige positive Effekte
Exoskelett unterstützt Gangtraining nur bedingt
Eine rezente Metaanalyse bescheinigte Roboter-gestütztem Gangtraining mit Exoskelett bei mehreren Faktoren Vorteile gegenüber dem konventionellen Gangtraining, allerdings konnten diese signifikanten Verbesserungen in der Nachbeobachtung nicht mehr bestätigt werden.1
Aktuelle Metaanalyse von 16 Studien mit 536 Patienten
Eine aktuelle systematische Metaanalyse von taiwanesischen Wissenschaftlern berücksichtigte aktuelle Studien zu den Auswirkungen von Roboter-assistiertem Gangtraining bei MS.1 Die Autoren analysierten entsprechende Untersuchungen aus den wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, EMBASE, Cochrane Library und Physiotherapy Evidence Database, die bis zum 7. April 2022 publiziert wurden. Studien, die Roboter-assistiertes Gangtraining bei MS-Patienten analysierten und als Kontrolle ein anderes Training, wie beispielsweise konventionelles Gangtraining, beinhalteten, wurden berücksichtigt, sofern klinische Effekte bei den Probanden nachgewiesen wurden.1
Verbesserungen sind nicht nachhaltig
Die Analyse bezieht sich auf insgesamt 16 Studien mit 536 Teilnehmern. Bei den Interventionsgruppen konnten signifikante Verbesserungen mit insgesamt nur geringer Heterogenität in den Studien festgestellt werden.1 Eine Untergruppenanalyse konstatierte Verbesserungen vor allem bei feststehenden Exoskelett-Systemen. Der Wermutstropfen bei den an sich positiven Ergebnissen zeigte sich allerdings in der Nachbeobachtung: Darin konnten in allen Punkten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen nachgewiesen werden.1 Die Conclusio daraus: Das Roboter-gestützte Gangtraining zeigt kurzfristig positive Effekte bei MS-Patienten und stellt eine gute Behandlungsoption dar. Wie die Verbesserungen auch langfristig erhalten bleiben können, muss allerdings noch genauer untersucht werden. (red)◼