Vor Monaten noch galt das Vermummungsverbot in Österreich. Damals hätte man sich kaum vorstellen können, dass es zu einer allgemeinen MNS-Masken-Pflicht kommen könnte. Lange Zeit wurde die Wirksamkeit des Einsatzes von Schutzmasken von vielen, auch von unserer Regierung, angezweifelt. Sehr schnell konnte man allerdings beobachten, dass Länder mit Schutzmaskenpflicht die Ansteckungsgefahr besser im Griff haben. Nur gab es kaum geeignete Schutzmasken zu kaufen.
OP-Mundschutz
Dieser Mundschutz ist dreilagig aufgebaut und wird mit je zwei Bändern umgebunden, wobei die helle Seite zum Gesicht zeigt. Am oberen Rand der Maske ist ein dünnes, biegsames Element eingearbeitet, damit die Maske der Nasenpyramide dicht angepasst werden kann.
MNS-Maske
Die MNS-Maske entspricht vom Aufbau her einer normalen OP-Maske (Abb.1 und 2). Der Unterschied liegt hier an den elastischen Bändern am Rand, mit denen die Maske um die Ohren eingehängt werden kann. Diese „Ohrgummis“ sind für Patienten mit Hörgerät oft ein Problem, da beim Abnehmen der Maske das Hörgerät aus dem Ohr gerissen werden kann!
Selbst genähter Mundschutz
Bei selbst genähten Masken sollte das gewählte Material möglichst dünn, aber fein gewebt sein. Dazu wird ein bunter Stoff ein- oder zweilagig verwendet (Abb.3). Die Maske wird meist mit zwei Gummischlaufen um die Ohren fixiert. Bessere Modelle haben in der Atemzone eine Tasche, in die ein zusätzlicher Filter eingelegt werden kann. Die Gummibänder sollten nicht zu kurz bemessen sein, da es sonst zu Ohrenschmerzen kommt und die Maske abgenommen werden muss. Zusätzliche Filter gibt es fertig zu kaufen oder man löst das mittlere Vlies einer MNS-Maske (Abb.2) heraus und setzt dieses am besten zweilagig ein.
Feinstaubmaske
Diese Masken filtern Feinstaub mit 2,5μm Partikelgröße (PM 2,5) zu 50% und damit deutlich schlechter als FFP1-Masken. Der Aufbau ist fünflagig.
Atemschutzmaske – „Filtering Facepiece (FFP) Mask“
Die sogenannten FFP-Masken sind aus mehreren, unterschiedlich dichten Lagen von Polypropylenfasern aufgebaut und werden nach ihrer Effizienz in drei Kategorien eingeteilt:
Um die Qualitätsstandards zu erfüllen, müssen solche FFP-Masken dem sogenannten Fit-Test, einer Dichtsitzprüfung, unterzogen werden. Dabei kommen Geschmackstestaerosole zur Anwendung, die bei richtiger Anwendung der Maske nicht wahrgenommen werden dürfen. Diese Fit-Tests haben gezeigt, dass sowohl der FFP2- als auch der FFP3-Atemschutz nur wirksam ist, wenn er dicht verwendet wird. Männer müssen rasiert sein, damit die Masken abdichten können. Wichtig
ist auch zu erwähnen, dass FFP-Masken nicht wirksam gegen Gase oder Dämpfe sind.
Manche Schutzmasken verfügen auch über ein Ausatemventil. Die Luft wird beim Einatmen gefiltert, bei der Ausatmung gelangt jedoch die Luft ungefiltert in die Umgebung. Diese Masken sind nur für nicht infektiöse Personen sinnvoll, die diese über längere Zeit tragen müssen (z.B. medizinisches Personal). Bei billigen oder aufbereiteten Masken kann das Ausatemventil defekt sein, wodurch kontaminierte Aerosole eingeatmet werden. Vor der Benutzung einer solchen Maske sollte durch Inspektion und rasches Probeatmen das Ausatemventil geprüft werden.
Zusammenfassung
Eine billige, normale MNS-Maske hat eine sehr gute Filterwirkung und ist vielen selbst gemachten Stoffmasken überlegen. Werden Stoffmasken mit eingelegtem Filtervlies verwendet, können sie bei gutem Sitz die Wirkung einer FFP1-Maske erreichen. Masken mit Ventil sollten nur von garantiert gesunden Personen verwendet werden. Das Ausatemventil sollte vor der Verwendung immerüberprüft werden.
Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten
Brunn am Gebirge
E-Mail: hnobrunn@gmail.com
Web: www.hno-brunn.info
Dr. Michael Schröckenfuchs
01 Dem Gesicht zugewandte, weiße Schicht einer MNS-Maske
02 Mittlere, feinmaschige Vliesschicht einer MNS-Maske
03 Selbst genähte Schutzmaske