Hemmung des Fettabbaus schützt das Herz

Fit trotz Fett

Bei Stoffwechselstörungen wie Typ-2-Diabetes und Adipositas lagert sich vermehrt Fett in den Organen, unter anderem im Herzen, ein. Ob dies zu Schäden führt, hängt davon ab, ob es "ordnungsgemäß" gespeichert wird, um bei Bedarf als Energielieferant zu dienen. Dies fanden Wissenschaftler aus dem Forschungsbereich BioHealth an der Universität Graz unter Leitung von Assoz. Univ.-Prof. Dr. Günter Haemmerle heraus.

Dazu nutzten sie Mäuse, die aufgrund einer genetischen Veränderung zu viel des Enzyms Perilipin 5 (PLIN5) produzieren, was den Fettabbau hemmt und zu einer starken Herzverfettung führt. Die Überraschung: Das Herz funktionierte dennoch normal. Der Herzmuskel wurde zwar dicker, aber gleichzeitig nahm das Volumen der Kammern zu, sodass es weder zu einer Funktionseinschränkung noch zu einer Verkürzung der Lebensdauer der Mäuse kam. Daraus folgerten die Grazer Forscher, dass eine Herzschwäche bei Adipositas und Typ-2-Diabetes nicht durch das gespeicherte Fett zustande kommt, sondern durch toxische Produkte im Zuge eines gesteigerten Fettabbaus.

Und noch ein weiterer Zusammenhang könnte für die Herzfunktion relevant sein: "Durch die Drosselung des Fettabbaus muss das Organ zur Energiegewinnung auf Glukose zurückgreifen, was energetisch effizienter ist – ein Vorteil für das Herz", ergänzt Haemmerle. Diese Erkenntnisse könnten auch für neue Therapieoptionen interessant sein.

Quelle:

Karl-Franzens-Universität Graz

In Beobachtungsstudien wurde immer wieder ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und kardiovaskulären Krankheiten beschrieben. Eine aktuell in "JAMA Cardiology" veröffentlichte Metaanalyse konnte jedoch die kardioprotektive Wirkung von Vitamin D nicht bestätigen. Insgesamt wurden 21 Studien mit mehr als 83000 Probanden ausgewertet. Das Durchschnittsalter lag bei rund 66 Jahren, etwa 75% waren Frauen. Jeweils die Hälfte der Teilnehmer hatte Vitamin D oder Placebo erhalten. Die Vitamin-D-Supplementation reduzierte weder schwere kardiovaskuläre Ereignisse noch die sekundären Endpunkte Herzinfarkt, Schlaganfall, kardiovaskulärer Tod und Gesamttodesrate.

Quelle:

JAMA Cardiol 2019; doi: 10.1001/jamacardio.2019.1870 (Epub ahead of print)

Luftverschmutzung verursacht jedes Jahr Millionen vorzeitige Todesfälle. Ein Team am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) hat die Schadstoffkonzentrationen in Städten untersucht und welche Faktoren die Luftqualität beeinflussen. Die daraus entstandenen Empfehlungen für die Stadt- und Verkehrsplanung sind auch für Bürger interessant.

Die Messungen der Partikelzahl-Konzentrationen wurden unter anderem auf Fahrrädern durchgeführt. Dafür wurden häufig befahrene Radstrecken in den Stadtgebieten von Berlin und Potsdam ausgewählt. Mit neuen Messtechniken war es möglich, in Echtzeit während des Fahrens, aber auch an stationären Messstationen ein Sommervierteljahr lang die Konzentration von schädlichen Partikeln zu erheben. Zugleich wurde eine Methode entwickelt, die Schwankungen der durchschnittlichen Umgebungskonzentrationen pro Fahrt berücksichtigt und einen Vergleich über alle Strecken hinweg ermöglicht.

Die Partikelkonzentrationen stiegen besonders an – um 30 bis 40% gegenüber dem durchschnittlichen Umgebungsniveau –, wenn Busse, Motorräder oder Lastkraftwagen unterwegs waren. Hohes Verkehrsaufkommen wie Staus ließ die Partikelkonzentration um 47% ansteigen, an Ampeln wartende Autos um 35%. Dagegen verringerte das Radfahren in Wohngegenden die Partikelanzahl um 17% gegenüber dem durchschnittlichen Umgebungswert.

"Die Ergebnisse klingen auf den ersten Blick logisch. Aber jetzt haben wir valide Messdaten, die solch gängige Annahmen auch quantitativ belegen", sagt Dr. Erika von Schneidemesser vom IASS. "Künftige Stadtplanung sollte beispielsweise Radwege eher auf Nebenstraßen parallel zu Hauptstraßen einrichten, um den Weg noch attraktiv zu machen, die Feinstaub-Exposition aber zu verringern. Aber bitte diese Ergebnisse nicht falsch verstehen: Radfahren – auch auf Hauptstraßen – ist immer noch viel gesünder als Autofahren!"

Quelle:

Institute for Advanced Sustainability Studies e.V.: www.iass-potsdam.de

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF ist besorgt wegen des zunehmenden Einflusses von Impfgegnern in den sozialen Medien. Dieser und der in manchen Ländern noch immer eingeschränkte Zugang zu bezahlbaren Gesundheitsdienstleistungen führen dazu, dass viele Kinder weltweit Risiken ausgesetzt sind. "Fehlinformationen über das Impfen sind genauso gefährlich wie eine Krankheit. Sie breiten sich schnell aus und bedrohen die öffentliche Gesundheit", sagt dazu UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Daher wurde im UN-Hauptquartier erstmals eine Veranstaltung organisiert, bei der Experten berieten, wie die Impfraten verbessert werden können und das Recht der Kinder auf Impfungen durchgesetzt werden kann. Wesentlich seien der politische Wille und Investitionen, um die primäre Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu stärken. UNICEF trat zudem für eine Dialogplattform ein, um das Vertrauen in die Schutzimpfung aufzubauen.

Quelle:

UNICEF: https://news.un.org/en/story/2019/06/1041571

In Beobachtungsstudien wurde immer wieder ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und kardiovaskulären Krankheiten beschrieben. Eine aktuell in JAMA Cardiology veröffentlichte Meta-Analyse konnte jedoch die kardioprotektive Wirkung von Vitamin D nicht bestätigen. Insgesamt wurden 21 Studien mit mehr als 83 000 Probanden ausgewertet. Das Durchschnittsalter lag bei rund 66 Jahren, etwa 75% waren Frauen. Jeweils die Hälfte der Teilnehmer hatten Vitamin D oder Placebo erhalten. Die Vitamin-D-Supplementation reduzierte weder schweren kardiovaskulären Ereignisse, noch die Sekundären Endpunkte Herzinfarkt, Schlaganfall, kardiovaskulärer Tod, Gesamttodesrate.

Quelle:

JAMA Cardiol 2019; doi: 10.1001/jamacardio.2019.1870. (Epub ahead of print)

"Antibiotikaresistenzen sind eines der drängendsten Gesundheitsrisiken unserer Zeit und drohen ein Jahrhundert an medizinischem Fortschritt zunichtezumachen", erklärte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO. Daher hat die WHO eine weltweite Kampagne gestartet, um die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen einzudämmen. Dabei soll das "AWaRe"-Tool helfen, das anhand der WHO-Liste der essenziellen Arzneimittel entwickelt wurde. Antibiotika werden dabei drei Gruppen zugeordnet: Access, Watch und Reserve (AWaRe). In der Access-Gruppe finden sich Wirkstoffe, die in jedem Gesundheitssystem stets verfügbar sein sollen. Substanzen in der Watch-Gruppe sollen bei den häufigsten und den schwerwiegendsten Infektionen eingesetzt werden, während die Mittel in der Reservegruppe nur als Reservemittel einzusetzen sind. Ziel ist, den Einsatz von Medikamenten aus der Access-Gruppe, die ein schmales Wirkspektrum haben, auf mindestens 60% zu steigern, den Gebrauch von Mitteln aus den anderen beiden Gruppen jedoch zu reduzieren.

Quelle:

WHO: www.who.int/news-room/detail/18-06-2019-in-the-face-of-slow-progress-who-offers-a-new-tool-and-sets-a-target-to-accelerate-action-against-antimicrobial-resistance

© iStockphoto/janulla

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