Symptom Müdigkeit
"Alles oder nichts?"
Die Müdigkeit stellt ein ubiquitäres Symptom dar, das bei jedem Menschen wiederkehrend auftritt. Der Übergang von physiologischer zu pathologischer Müdigkeit ist fließend. Ziel dieser Arbeit ist es, wissenschaftlich fundiert anhand aktueller Leitlinien auf Basis von drei Kasuistiken diese schwierige Thematik und das bunte Bild der individuellen Präsentationen aufzuarbeiten.
Die Müdigkeit oder auch "Fatigue" ist definiert als ein Mangel an Energie, Erschöpfung, frühe Ermüdbarkeit oder Schläfrigkeit. Sie bezeichnet einen physiologischen und psychologischen Zustand verminderter Aufmerksamkeit sowie von Kraft- und Antriebslosigkeit. Müdigkeit, Mattigkeit und Abgeschlagenheit (MMA) sind andererseits oft die ersten (Begleit-)Symptome der allermeisten Erkrankungen und bleiben im Krankheitsverlauf mehr oder minder stark ausgeprägt, teils sogar als dominantes Leitsymptom, weshalb Vorerkrankungen, Begleitsymptome und Überlegungen des Betroffenen zur Ursache von zentraler Bedeutung sind.
Fatigue kann akut oder schleichend beginnen, Intensität, Dauer und Häufigkeit sowie Qualität sind individuell verschieden. An eine bislang unbekannte Depressivität und/oder Angststörung sollte stets gedacht werden, bei der diagnostischen Evaluierung ist ein biopsychosozialer Ansatz zu verfolgen. Auf die Fatigue als meist dominantes Symptom bei Personen mit multipler Sklerose wird im Weiteren gesondert hingewiesen (Tab. 3).
Assoz. Prof. Dr. Volker Strenger
Leiter der Arbeitsgruppe Infektiologie der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) und Facharzt für Pädiatrie an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Graz
FALL 1:
Müdigkeit bei bekannter hypertensiver Herzkrankheit
Die Patientin:
75a
165cm
74kg
Bäuerin in Rente
2 erwachsene Kinder
Risikoprofil: arterielle Hypertonie,
Dyslipidämie
Anamnese: Seit mehreren Jahren stark schwankender Blutdruck, mehrere stationäre Aufenthalte, Medikation immer wieder modifiziert. Echokardiografie: hypertensive Herzkrankheit mit linksventrikulärer Hypertrophie, diastolischer Relaxationsstörung, geringe Aortenektasie; Koronarangiografie: blande Koronargefäße. Komplizierend: vor zwei Jahren paroxysmales Vorhofflimmern, zunächst spontan oder durch vagale Manöver rasch sistierend; zuletzt elektrische Kardioversion, nochmals nach drei Tagen wegen Wiederauftreten und schließlich persistierendes bzw. permanentes Vorhofflimmern.
Diagnostische Abklärung: Die Patientin präsentierte sich in der Facharzt-Ordination mit zunehmender Müdigkeit, Belastungsintoleranz und nächtlicher Dyspnoe. Klinisch auskultatorisch bei absoluter Arrhythmie holosystolisches Systolikum (4/6) an der Herzspitze mit Fortleitung in die Axilla, an den Lungen basale feuchte Rasselgeräusche; EKG: tachykardes Vorhofflimmern mit Zeichen der linksventrikulären Hypertrophie; Echokardiografie: leicht dilatierter und hypertrophierter linker Ventrikel mit deutlich herabgesetzter linksventrikulärer Funktion (Ejektionsfraktion 35%), stark vergrößerter linker Vorhof; Doppler und Farbdoppler: exzentrische Mitralinsuffizienz (Grad 3) bei degeneriertem Mitralring und sklerosierten Segeln. Bei der invasiven Abklärung wurde diese Klappeninsuffizienz nach Medikation bestätigt und ein stark erhöhter pulmonaler Druck festgestellt. Es bestand eine Indikation für ein operatives Vorgehen bzw. zur interventionellen Behandlung der Mitralklappe mittels MitraClip.
Diagnose: dekompensiertes Cor hypertonicum mit Vorhofflimmern, wirksamer Mitralinsuffizienz und pulmonaler Druckerhöhung – Herzinsuffizienz NYHA-Stadium IV bzw. C.
Therapeutisches Vorgehen: Nach Diskussion im Heart-Team und auch aufgrund des Patientenwunsches erfolgte die MitraClip-Behandlung. Bei dem Eingriff in Kurzzeitnarkose (ca. drei Stunden) mussten insgesamt drei Clips unter transösophagealem Echokardiografie-Monitoring gesetzt werden, um ein angiografisch und echokardiografisch zufriedenstellendes Resultat zu erzielen. Drei Tage nach dem Eingriff wurde die Patientin nach Hause entlassen und ist nun unter einer Herzinsuffizienz-Kombinationstherapie (NOAK, ACE-Hemmer, Betablocker, Aldosteron-Antagonist) nahezu beschwerdefrei (NYHA I–II).
FALL 1:
Kasuistik Head xxxxxxxxxxxxxxx
Die Patientin:
xxa
xxcm
xxkg
Beruf xxxx
xx erwachsene Kinder
Risikoprofil: xxxxxxxx, xxxxx
Anamnese: Omnimil int mil et omnis eum faccaboreria sit, ommod quate dolupietur ad explitaque ium solent aut que poribus. Exceptust vid mos ea consequos peditibus doles quunto eos et reptatectius magnatis sum quatem ea accae venit, ut quidemperi nonseni aut dus conseque cum eos volorio volorpo reperovidel illaudi pitium volorep reptur, sunt id eat.
Diagnostische Abklärung:Omnimil int mil et omnis eum faccaboreria sit, ommod quate dolupietur ad explitaque ium solent aut que poribus. Exceptust vid mos ea consequos peditibus doles quunto eos et reptatectius magnatis sum quatem ea accae venit, ut quidemperi nonseni aut dus conseque cum eos volorio volorpo reperovidel illaudi pitium volorep reptur, sunt id eat.
Diagnose: Omnimil int mil et omnis eum faccaboreria sit, ommod quate dolupietur ad explitaque ium solent aut que poribus. Exceptust vid mos ea consequos peditibus doles quunto eos et reptatectius magnatis sum quatem ea accae venit, ut quidemperi nonseni aut dus conseque cum eos volorio volorpo reperovidel illaudi pitium volorep reptur, sunt id eat.
Therapeutisches Vorgehen: Omnimil int mil et omnis eum faccaboreria sit, ommod quate dolupietur ad explitaque ium solent aut que poribus.
Exceptust vid mos ea consequos
peditibus doles quunto eos
et reptatectius magnatis sum quatem ea accae venit, ut quidemperi nonseni aut dus conseque cum eos volorio volorpo reperovidel illaudi pitium volorep reptur, sunt id eat.
Tab. 1:Laborbefund einer jungen Patientin mit erhöhter Tagesmüdigkeit
FALL 3:
Mittelgradig depressive Episode mit somatischem Syndrom
Der Patient:
48a
182cm
95kg
zuvor als Grafiker tätig
1 Tochter im Teenageralter
Risikoprofil: seit 3 Jahren arbeitslos, nach langjähriger Beziehung derzeit alleinstehend; häufiger Alkoholkonsum
Anamnese: Aktuell Häufung von Krisen, dadurch deprimierte Stimmung und Antriebslosigkeit, grübelt viel, fühlt sich unruhig und aufgedreht, zugleich aber zu müde, etwas zu verändern, zudem seit vielen Jahren Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Merkfähigkeit zuletzt subjektiv deutlich verschlechtert, insgesamt sehr besorgt über seinen gesundheitlichen Zustand aufgrund der plötzlich aufgetretenen Radialisparese der rechten Hand; Patient hat sich bereits eingestanden, ein Alkoholproblem zu haben. Ein niedergelassener Neurologe stellte den Antrag für die stationäre neurologische Rehabilitation, bei der er auch eine psychotherapeutische Behandlung erhielt.
Diagnostische Abklärung: Vorstellung im Rehabilitationszentrum: Patient bewusstseinsklar, bezüglich aller Parameter sicher, vollständig orientiert und freundlich zugewandt, weder inhaltliche noch formale Auffälligkeiten im Denken, verfügte über eine gewisse Introspektionsfähigkeit, die ihm in der Therapie zugutekam. Stimmungslage eingangs gedrückt bis depressiv, sehr dankbar für die Zuwendung und Hilfestellung, roch leicht nach Alkohol, vermehrte Schweißbildung auf Stirn und Kopf sowie leichtes Zittern der Hände beobachtbar.
Bei dem Patienten kamen unter anderem das Beck-Depressions-Inventar (Gesamtpunkte: 31 – deutlicher Hinweis auf das Vorliegen einer depressiven Symptomatik), Tagebuchaufzeichnungen (Stimmung und Trinkverhalten) sowie eine visuelle Analogskala zur Erfassung des anfänglichen Leidensdrucks (ca. 75–80%) und der Veränderung im Verlauf zur Anwendung.
Therapeutisches Vorgehen:
Psychoedukation im Hinblick auf die Depression; individuelles Störungsmodell (SORC-Modell)
Stabilisierung der Stimmung und Aufbau positiven Empfindens: Tagebuch; Aufmerksamkeit auf Positives lenken; Aufzeichnung und Kontrolle des Trinkverhaltens
Kognitive Verhaltenstherapie: Automatismen aufdecken und verändern (Eigeninitiative, Aktivität und Autonomie)
Konflikt- und Stressmanagement: Erlernen von positiven Verhaltensweisen (Coping);
Entspannung und körperliche Fitness: Entspannungstechniken im Gruppensetting; Ergotherapie zur Behandlung und Wiederherstellung der Funktion der rechten Hand; Steigerung der körperlichen Belastbarkeit und Kräftigung durch Physio- und Sporttherapie
Kontrolliertes Trinken oder Abstinenz: Trigger-Situationen identifizieren, Ablehnungstraining im Rollenspiel; Stimulus-Kontrolle
Rückfallprophylaxe: "Notfallkoffer"