Computerspielsucht

Burnout bei Ärzten: Wege aus der Isolation

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Vor Kurzem hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die Computerspielsucht ("Gaming Disorder") als psychische Krankheit anerkannt. Doch wie können Spielsüchtige identifiziert werden? Dabei könnte der erste psychologische Test zur "Gaming Disorder" helfen. Der Online-Test wurde von Psychologen aus Deutschland, Großbritannien, Australien und China entwickelt und an mehr als 550 Studierenden aus Großbritannien und China untersucht. Er soll zudem die Grundlage für eine wissenschaftliche Untersuchung zur Computerspielsucht liefern. Über die Online-Plattformen www.gaming-disorder.org (deutsch) und www.do-i-play-too-much-videogames.com (englisch) erhalten Testpersonen nicht nur Rückmeldung zu ihrem Videospielverhalten im Vergleich zu den übrigen Studienteilnehmern. Sie können zudem eine der bislang größten Untersuchungen zur Computerspielsucht nach WHO-Definition unterstützen.

Quelle:

Pressemitteilung der Universität Ulm, 4. Juni 2019

Dieser Problematik widmeten sich kürzlich zwei Artikel im "New England Journal of Medicine". Das Gefühl der Isolation setzt laut Dr. Ameya Kulkarni, Autor einer der beiden Untersuchungen, kurz nach der Assistenzzeit ein. Plötzlich sei man der "eine" Arzt, der über Therapien entscheidet und mit den Konsequenzen alleine umgehen muss. Ähnlich beschreibt es auch der zweite Autor, Prof. Richard P. Wenzel: Die Erwartungen und Anforderungen, denen sich Ärzte gegenübersehen, beraubten sie der notwendigen Zeit der Besinnung, schreibt er. Viele versuchen ihrer Familie und den Patienten gleichermaßen gerecht zu werden. Dazu kommen finanzielle Verpflichtungen und stetig wachsende administrative Tätigkeiten. Die zunehmende Digitalisierung und Kommunikation per E-Mail oder Chat würden den Druck und das Gefühl der Isolation zusätzlich verstärken.

Dies gilt offenbar nicht nur für die USA, sondern auch für Europa, wie eine von Medscape initiierte Online-Umfrage unter Ärzten in Deutschland ergab. Dort gab jeder zweite Arzt an, psychisch belastet zu sein, sich deshalb zurückzuziehen, Familie und Freunde zu vernachlässigen. Studien haben jedoch gezeigt, dass Einsamkeit sehr negative Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit haben kann.

Was ist zu tun? Mehr Zeit und persönliche Kontakte seien die Schlüssel, um die Situation der Ärzte zu verbessern. Darüber sind sich die beiden Autoren einig. Es müssten mehr Möglichkeiten für persönliche Kontakte zu Kollegen geschaffen werden. "Es ist höchste Zeit, infrage zu stellen, dass eine erhöhte Zahl von Patientenkontakten und damit ein höheres Einkommen für Krankenhäuser, Praxen und einzelne Ärzte immer von Vorteil ist", schreibt Kulkarni. Zudem müssten die Ärzte selbst ermutigt werden, sich Hilfe zu suchen.

Quellen:

Wenzel RP: NEJM 2019; 380: 305-7. Kulkarni A: NEJM 2019; 380: 307-9. "Einsam in den Burnout? Wie Ärzte Wege aus der Isolation finden können."; Medscape, 27. März 2019

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Ein Team der Medizinischen Universität Innsbruck hat anhand der Suchanfragen im Internet das öffentliche Interesse an der COPD untersucht. Im Vergleich der zehn häufigsten Todesursachen liegt die COPD im Interesse der Öffentlichkeit nur auf Platz 8. Und das, obwohl die Prävalenz und die Sterblichkeitsrate von COPD weltweit kontinuierlich ansteigen. In Österreich leidet laut Statistik Austria jeder Zehnte an COPD, bei den über 70-Jährigen sogar jeder Vierte. Zudem wurde von 2002 bis 2016 in Österreich ein Anstieg der COPD-Todesrate von über 60 % registriert.

Das Team um Dr. Alex Pizzini, Facharzt an der Universitätsklinik für Innere Medizin II, Innsbruck, Anna Böhm und Studienleiter Priv.-Doz. Ivan Tancevski untersuchte mithilfe der Analyse-Applikation Google Trends die Frequenz der globalen Suchanfragen nach COPD im Zeitraum von 2004 bis 2018. Dabei wurde das relative Suchvolumen für COPD mit neun weiteren, nach WHO-Statistik weltweit häufigsten Todesursachen verglichen. Um die Analyse nicht zu verzerren, beschränkten sich die Wissenschaftler auf Länder, in denen rund 80 % der Bevölkerung das Internet nutzen. Am häufigsten suchten die Internetnutzer nach den Themen Diabetes, Schlaganfall und Brustkrebs. COPD belegte nur Platz 8, wobei die Anzahl der Suchanfragen in den Wintermonaten leicht zunahm.

Mit einem höheren Bewusstsein und einer rechtzeitigen Diagnose könnten nach Ansicht der Innsbrucker Mediziner Risikofaktoren wie das Rauchen eliminiert, Exazerbationen verhindert und Begleit- bzw. Folgeerkrankungen entsprechend behandelt werden. Das Team arbeitet derzeit bereits an Folgeprojekten, um die Versorgung von COPD-Patienten weiter zu verbessern.

Quelle:

Presseaussendung Medizinische Universität Innsbruck, 28. Mai 2019

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Im Rahmen der "Welt-Kontinenz-Woche" vom 17. bis 23. Juni 2019 fanden auch in Österreich zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Inkontinenz statt. Ziel war es dabei, die Betroffenen zu informieren und ihnen konkrete Unterstützung anzubieten. Denn noch immer ist die Inkontinenz ein Tabuthema und viele Patientinnen und Patienten erhalten keine angemessene Behandlung, weil sie sich scheuen, mit ihrem Arzt über ihre Beschwerden zu sprechen. Ein wichtiger Aspekt: die Therapie der überaktiven Blase (OAB). Neben einem besonderen Training, bestehend aus Miktions-, Beckenboden- und Toilettentraining, stehen spezielle Verfahren wie die sakrale Neuromodulation oder die Injektion von Botulinumtoxin sowie Medikamente zur Verfügung. Frauen kann auch eine Östrogenbehandlung helfen. Bei den Medikamenten haben sich vor allem Antimuskarinika und Beta-3-Rezeptor-Agonisten bewährt. So hat auch die US-amerikanische Gesellschaft für Urologie (AUA) ihre Empfehlungen in den gerade aktualisierten Leitlinien angepasst: Dort wird für Patienten, die nicht auf die Monotherapie mit Antimuskarinika oder Beta-3-Rezeptor-Agonisten ansprechen, die Kombinationstherapie aus beiden Wirkstoffen empfohlen. Reichen konservative Behandlungsoptionen nicht aus, um die Beschwerden zu lindern, stehen mehrere chirurgische Verfahren zur Verfügung, zum Beispiel das Einlegen spannungsfreier Bänder (TVT).

Quelle:

Mitteilungen der MKÖ, AUA-Leitlinie "Überaktive Blase"

© MUI/Bullock

© iStockphoto.com/Marco_Piunti

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Die Folsäure gehört zum Komplex der B-Vitamine und kommt natürlicherweise vor in Hefe, Weizenkeimen und -kleie, Sojaeiweiß sowie der Leber von Geflügel, Rind und Kalb. Außerdem findet sie sich in dunkelgrünem Blattgemüse wie Spinat, in Kräutern wie Petersilie oder Kresse, Eigelb, Tomaten und Brombeeren. Bei Blutwerten von weniger als 4 ng/ml wird eine folsäurereiche Ernährung oder die Supplementation des Vitamins empfohlen. Spanische Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass es vor allem in den Sommermonaten, wenn die Sonneneinstrahlung stärker ist, zu einem Folsäuremangel kommt. Sie werteten mehr als 118 000 Folsäurebestimmungen aus, wobei sich zeigte, dass das Risiko für einen Folsäuremangel im Sommer 1,37-mal höher ist als im Winter. Insgesamt wiesen Männer niedrigere Folsäurewerte auf als Frauen. Schwangere, ältere Menschen und Kinder sowie Patienten mit makrozystischer Anämie leiden häufiger an einem Folsäuremangel. Außerdem stellten die Forscher fest, dass Werte um 4 ng/ml im Winter ein Prädiktor für einen Folsäuremangel im Sommer waren.

Quelle:

Valencia-Vera E et al.: J Photochem Photobiol B 2018: DOI: 10.1016/j.jphotobiol.2018.10.012.

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